Candidate Experience bezeichnet die Wahrnehmungen und Erfahrungen, die Bewerber:innen im Laufe des Bewerbunsprozesses sammeln – von der Stellensuche bis zu den verschiedenen Interviewstufen. Wenn eine Candidate Experience positiv ist, entscheidet sich ein:e Kandidat:in eher für den Betrieb. Auch der Ruf, den sich ein Unternehmen mit Bewerbungsgesprächen macht, ist von Bedeutung. Schlechte Erfahrungen kommen schnell in Gesprächsumlauf, halten geeignete Kandidat:innen von einer Bewerbung ab und können dem Unternehmen nachhaltig schaden.
Positive und negative Candidate Experience
Die Employer Brand eins Unternehmens kann durch eine positive Candidate Experience gefördert werden. Dabei ist es irrelevant, ob ein:e Bewerber:in angenommen wird oder nicht. Relevant ist, dass das Unternehmen positiv in Erinnerung behalten wird, denn dies hat einen direkten Einfluss auf das Unternehmensimage. Dieses Ziel kann durch unterschiedliche Faktoren erreicht werden: Ein einfacher Bewerbungsprozess, der in höchstens drei Bewerbungsschritten stattfindet, eine schnelle Reaktion auf eine Bewerbung, strukturierte Interviews sowie eine schnelle Zu- oder Absage. Letzterer sollte stets ein konstruktives Feedback beigefügt werden.
Negative Erfahrungen im Bewerbungsprozess können sich schnell verbreiten und zu einem negativen Unternehmensbild führen. Passiert dies über die Sozialen Medien, kann sich schnell ein Shit-Storm entwickeln. Um eine negative Erfahrung im Bewerbungsprozess zu erkennen, gibt es verschiedene Merkmale: Ein langer und komplizierter Bewerbungsprozess, keine Rückmeldung auf eine erhaltene Bewerbung, unhöfliche oder unangemessene Interviews sowie fehlende oder abfällige Absagen.
Tipps für Erfolge im Recruiting
Speziell beim aktuell herrschenden Fachkräftemangel, ist eine positive Erfahrung beim Bewerbungsprozess von hoher Bedeutung. Um eine positive Candidate Experience zu erreichen, sollte ein Unternehmen die Bewerber:innen als Kund:innen betrachten. Dies setzt Höflichkeit und Professionalität während des Kontakts voraus. Außerdem sollte sich das Unternehmen bewusst sein, dass Bewerber:innen ihre Entscheidung danach treffen, welches Stellenangebot ihnen am besten zusagt. In diesem Vergleich ist der Bewerbungsprozess also der Kaufprozess.
Um Bewerber:innen richtig anzusprechen, ist es sinnvoll eine Candidate Persona zu erstellen. Dabei sollten nicht nur die Qualifikationen berücksichtigt werden, sondern auch die persönlichen Aspekte, wie der Charakter oder Ziele.
Hinzu kommt, dass ein Unternehmen die Kontaktpunkte im Bewerbungsprozess optimieren sollte. Bei jedem Kontakt, ob per Telefon, Mail oder persönlich, hat das Unternehmen die Chance, einen guten Eindruck zu hinterlassen.