Für Unternehmen bedeutet Familienfreundlichkeit, dass die Bedürfnisse und Interessen von Familien berücksichtigt werden. Im Optimalfall wird auch eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht. Da Familienfreundlichkeit sehr weit gefasst werden kann, sollten Unternehmen sich bewusst sein, dass dies nicht nur Eltern mit Kindern inkludiert, sondern auch Mitarbeiter:innen mit pflegebedürftigen Angehörigen. Besonders für jüngere Menschen wird ein familienfreundliches Unternehmen immer wichtiger.
Welche Vorteile ergeben sich für Unternehmen?
Familienfreundlichkeit ist inzwischen ein wichtiger Faktor für die Arbeitgeberattraktivität und übt direkten Einfluss auf die Rekrutierung neuer Fachkräfte und somit auf den „War of Talents“ aus. Wenn die Mitarbeiter:innen mit den Arbeitsbedingungen zufrieden sind, ist es unwahrscheinlich, dass sie das Unternehmen wechseln. Werden Mitarbeiter:innen zudem durch Familienfreundlichkeit gefördert, sind sie weniger gestresst. Dies resultiert in einer Verbesserung des Betriebsklimas, der Motivation und der Produktivität.
So wird die Mitarbeiterbindung gestärkt und die Mitarbeiterfluktuation gesenkt.
Tipps für ein familienfreundliches Unternehmen
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreifen kann, um familienfreundlicher zu werden. Die einfachste Veränderung sind flexible Arbeitszeiten. Speziell Eltern werden dadurch viele Vorteile ermöglicht. Teilzeit, Gleitzeit, Jahres- oder Lebensarbeitszeitkonten und Sabbaticals werden auch zu flexiblen Arbeitszeiten gezählt. Hybrides Arbeiten oder Homeoffice sind ebenfalls eine gute Option.
So können Mitarbeiter:innen flexibel bleiben und auf familiäre Zwischenfälle individuell reagieren. Dies erleichtert zudem nicht nur den Wiedereinstieg nach der Elternzeit, gleichzeitig werden Fehlzeiten verringert und das Unternehmen kann Kosten einsparen.
Weiterhin sollten Arbeitgeber:innen ihre Mitarbeiter:innen ermutigen, individuelle Wünsche anzusprechen. Dieser Vorgang kann unterstützt werden, indem Arbeitgeber:innen selbst ein Vorbild beim Thema Familienfreundlichkeit sind. Wenn ein:e Vorgesetzte:r selbst eine Auszeit für die Familie nimmt, ermutigt dies Mitarbeiter:innen die Angebote ebenfalls in Anspruch zu nehmen.
Ein weiterer Punkt, den Unternehmen in Betracht ziehen können, ist das Thema Kinderbetreuung. Kitaplätze sind häufig teuer und schwer zu finden. Da Unternehmen aber nicht immer die Möglichkeit haben, eine betriebseigene Kita zu eröffnen, können die Kostenübernahme oder die Bezuschussung der Kinderbetreuung – in Form von Corporate Benefits – sich als attraktive Alternative erweisen. Auch die Reservierung von Belegplätzen für Angestellte des Unternehmens bei einer Einrichtung in der Nähe, trägt dazu bei, die Mitarbeiterbindung weiter zu stärken.