In einem Meer aus Agenturen fällt es oftmals schwer, den richtigen Partner für sich und sein Unternehmen zu finden. Um einen besseren Eindruck von den verschiedenen Kandidaten zu erhalten, wird ein sogenannter Pitch durchgeführt. Im Bereich Media- und Öffentlichkeitsarbeit wird oftmals ein großes Budget zur Verfügung gestellt, was es optimal zu verwalten gilt. Ebenso muss die Kommunikation und das Timing für alle Parteien zufriedenstellend sein. Ein Pitch schafft Transparenz und fordert Agenturen heraus, alles zu geben und ihr Können unter Beweis zu stellen.
In der Regel treten sieben bis zehn Agenturen gegeneinander an. Diese Longlist dient als Überblick und grenzt die Auswahl ein. Nach einer kurzen Profilprüfung wird die Longlist auf drei Agenturen gekürzt. Im optimalen Fall buhlen dann diese Drei im Anschluss um die Gunst des Kunden. Die entscheidende Aufgabe, nach der die „beste“ Agentur ausgewählt wird, wird in Form eines Briefings kurz und knapp übermittelt. Dabei ist oftmals auch die Kreativität der Agenturmitarbeiter gefragt: Mit kleinen Tücken oder größeren Fragezeichen werden Agenturen aufs Mark getestet, um sowohl in guten wie in schlechten Zeiten eine professionelle Unterstützung für das Unternehmen bieten zu können. Beim Rebriefing bekommen die Agenturen die Chance einer Einschätzung ihres bisherigen Ansatzes, um zu überprüfen ob die Vorstellungen des Kunden richtig verstanden wurden oder ob ggf. eine neue Richtung eingeschlagen werden sollte. Da grundlegend viel Zeit in einen Pitch investiert wird, werden diese in der Regel auch honoriert.
Workshops als Schnupperkurse
Eine enge gemeinsame Arbeit zwischen dem Kunden und der Agentur wird immer beliebter. Kunden wollen bestens über die Vorgänge informiert werden und geben nicht mehr alles aus der Hand. Das erste Kennenlernen erfolgt daher nicht selten durch gemeinsame Workshops. Bei diesen gewinnen der Kunde und die Agentur einen ersten Eindruck des Gegenübers: Eine Art Schnupperkurs, ob Vorstellungen und Realität nah beieinander liegen. Stimmt die Chemie und ein großer Pitch steht an, erhalten die Agenturen die Möglichkeit einen sogenannten Schulterblick durchzuführen. Bei diesem Meeting werden Ideen präsentiert, Vorschläge aufgeführt und Konzepte angerissen. Dieser Zwischenschritt ermöglicht beiden Seiten eine erneute Prüfung der Ansprüche.
Public Relations in allen Feldern des öffentlichen Lebens
In nahezu jedem Bereich des Lebens wird Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Sei es klassisch für Unternehmen, Banken, Konzerne oder eben auch in der Politik, im Sport oder in kulturellen Organisationen und Bereichen. Die großen deutschen Parteien CDU/CSU und SPD greifen sich beispielsweise die bekanntesten Namen aus dem Agentur-Sektor und versuchen mit ausgefallenen Kampagnen und öffentlichen Auftritten einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Das Ziel ist dabei immer das gleiche: Eine positive Beziehung zu möglichen Partnern und der Öffentlichkeit schaffen, um Sympathien und Synergien zu bilden und damit ein Produkt, die Marke, die Organisation oder ein Anliegen positiv auszubauen.
Employer Branding als Motivationsschub
Employer Branding ist für jede Art von Organisation zum notwendigen Baustein geworden und nicht nur eine Angelegenheit der Personalabteilung. Agenturen können beispielsweise nur stetig wachsen und zufriedenstellende Ergebnisse liefern, wenn Mitarbeiter motiviert werden, das Betriebsklima harmoniert und das Image stimmt. Ein herausfordernder Pitch, spannende Aufträge und attraktive Kunden steigern die Motivation bei den Agenturmitarbeitern nachhaltig und fördern das kreative Arbeiten. Organisationen, Unternehmen und Verbände können davon nur profitieren und sich so über ständig frischen Input freuen. Im optimalen Fall ergibt ein positiver Pitch für eine Agentur, neben eines neuen Auftrags, auch einen Schub an extra Motivation.