Die Pandemie hat Mitarbeiter:innen auf der ganzen Welt viel Zeit gegeben, ihre beruflichen Ziele und Werte zu überdenken. Ein großer Teil der Generation Z und der Millennials stellt seither das persönliche Glück über den Erfolg des Unternehmens, für das sie arbeiten. Dieser „gesellschaftliche Umbruch“ führt immer weiter weg von der besagten Burnout-Kultur, welche die letzten Jahrzehnte prägte. Stattdessen wird nach einer Vision im Leben gesucht, welche auf einen sinnvolleren und nachhaltigeren Weg führt und eine bessere Work-Life-Balance erzeugt.
Die Verschiebung begann mit der virtuellen Arbeit im Home-Office. Durch das Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben, kamen viele Arbeitnehmer:innen zu der Einsicht, dass sie ein Arbeiten, um zu leben, dem Leben, um zu arbeiten vorziehen. Folglich brauchte es eine Pandemie, eine sich schnell wandelnde Wirtschaft und eine soziale Bewegung, um zu hinterfragen, was im Leben wichtig ist, und welche Werte priorisiert werden.
Eine Verschiebung in der psychischen Gesundheit
Laut einer Umfrage des Bundesministeriums für Gesundheit gehen rund 15 Prozent aller Fehltage auf psychische Erkrankungen zurück (https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/betriebliche-gesundheitsfoerderung/gesundheit-und-wohlbefinden-am-arbeitsplatz.html). Gerade große Unternehmen haben deshalb mittlerweile eine Verantwortung, Mitarbeiter:innen am Arbeitsplatz Unterstützung für die psychische Gesundheit zu bieten. Eine Einführung von Richtlinien bietet Arbeitgeber:innen jeder Größe die Gelegenheit, die Art und Weise zu überdenken, wie sie Veränderungen am Arbeitsplatz kommunizieren, um sicherzustellen, dass sie den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Mitarbeitenden entgegenkommen. Dabei können Veränderungen beispielsweise die Einführung flexibler Arbeitszeiten, neue Arbeitsmodelle wie eine 4-Tage Woche und Büromodelle sein, die durch Sprache und visuelle Marker vermittelt werden. Folglich ist es für viele Agenturen an der Zeit, Teil eines größeren Veränderungsprozesses zu sein, der mit einem besseren Management der psychischen Gesundheit und dessen Entstigmatisierung im Allgemeinen einhergeht.
Mit mehr Kommunikation zu einer bessern Work-Life-Balance
Sofern Unternehmen einen Kulturwandel erwägen und umstrukturieren wollen, spielt Zuhören eine wichtige Rolle. Denn von vielen Arbeitgeber:innen werden Work-Life-Blending der Angestellten und die eigene Identifikation mit der Marke, der Purpose Hype, immer noch vorausgesetzt. Es muss prinzipiell sichergestellt werden, dass Manager:innen kontinuierlich mit Mitarbeiter:innen kommunizieren. Nur so kann ein konkreter Eindruck davon entstehen, wie es ihnen geht, was von ihnen gebraucht wird und wieviel jeder Einzelne bereit ist zu geben, um die jeweiligen Unternehmensziele zu erreichen und gleichzeitig sicherzustellen, dass eine ausgeglichene Work-Life-Balance herrscht und Mitarbeiter:innen und damit auch deren Zufriedenheit langfristig erhalten bleiben.