Die Unternehmenskultur beschreibt die Werte und Normen innerhalb eines Unternehmens. Diese werden für potenzielle Bewerber:innen immer wichtiger und auch das Bedürfnis, sich mit der vorherrschenden Unternehmenskultur identifizieren zu können, steigt. Eine eigene Kultur innerhalb des Unternehmens formt sich über Jahre hinweg und bringt angeeignete Verhaltensweisen, ungeschriebene Regeln und Umgangsformen mit sich. Zum größten Teil formt sich eine solche Kultur unbewusst. Gerade Start-ups können mit einer ansprechend kommunizierten und praktizierten Unternehmenskultur am Arbeitgeber-Markt punkten und so Mitarbeiter:innen rekrutieren.
Wichtigkeit der Unternehmenskultur
Den stärksten Einfluss hat die Unternehmenskultur auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen und somit auf deren Arbeitsmotivation. Eine positive Kultur am Arbeitsplatz steigert die Zufriedenheit der Angestellten und reduziert die Mitarbeiterfluktuation. Wird das auch nach außen hin kommuniziert, können vor allem Start-ups davon profitieren, schneller und einfacher zum Unternehmen passende Arbeitskräfte zu finden. Eine ansprechende Unternehmenskultur ermöglich auch, dass Kommunikationswege optimiert werden und die strategische Orientierung im Unternehmen einfacher wird.
Äußerungsmöglichkeiten
Die gelebte Kultur in einem Start-up äußert sich in vielen Facetten. Sehr offensichtlich lässt sich die Unternehmenskultur an der Umgangsweise untereinander festmachen. Wie ist die Begrüßung am Morgen? Wie ist der Zusammenhalt im Team? Wie wird mit Kund:innen, Lieferant:innen und externen Personen umgegangen? Aber auch die Organisationsform innerhalb des Start-ups, das Arbeitsumfeld und die Einrichtung tragen einen wesentlichen Beitrag dazu bei, wie wohl sich Mitarbeiter:innen am Arbeitsplatz fühlen. Wenn Start-ups von Beginn an großen Wert auf eine gute Unternehmenskultur legen, dann werden sich Neuzugänge im Unternehmen der vorherrschenden Kultur eher anpassen und ebenfalls dafür sorgen, dass diese über die Jahre bestehen bleibt und sich weiterentwickelt.
Verschiedene Modelle
Bevor eine Unternehmenskultur aufgebaut oder verändert werden kann, muss sie zuerst verstanden und analysiert werden. Dazu können unterschiedliche Modelle herangezogen werden, an denen sich orientiert wird. Einige davon sind:
- Das 7S-Modell zur Unternehmenskultur nach Peters und Watermann
- Das Modell zur Unternehmenskultur nach Hall
- Das Modell zur Unternehmenskultur nach Edgar Schein
- Das Zwei-Stufen-Modell zur Unternehmenskultur nach Kotter und Heskett
Vor- und Nachteile der Unternehmenskultur
Eine Unternehmenskultur wirkt sich überwiegend positiv auf ein Unternehmen aus. Das Gemeinschaftsgefühl wird gestärkt, die Mitarbeitermotivation wird gefördert und das Unternehmen erzielt eine positive Außenwirkung. Aspekte, die sich vor allem Start-ups zu Nutze machen sollten. Jedoch bringt eine Unternehmenskultur auch einige negative Aspekte mit sich. Speziell für neue Mitarbeiter:innen oder Außenstehende können unternehmensinterne Verhaltens- und Umgangsweisen zunächst befremdlich wirken. Wichtig ist dann, externe Personen direkt zu integrieren und in interne Kulturen einzuweihen. Ebenso befindet sich die Kultur in einem Unternehmen, wie jede andere auch, stets im Wandel und sollte laufend dem Markt und der Gesellschaft angepasst werden. In Anbetracht der erheblichen Vorteile, die eine gute Unternehmenskultur mit sich bringt, ist es jedoch ratsam, als Start-up die Nachteile in Kauf zu nehmen, um von den enormen Vorteilen profitieren zu können.