Räumlich getrenntes Arbeiten, Video-Calls und der Umgang mit cloudbasierten Tools – in Zeiten von Corona keine Besonderheit mehr. Die digitale Kommunikation hat im letzten Jahr einen regelrechten Boom erlebt. Dabei gibt es Menschen, die schon lange vor dem Umzug ins heimische Büro mit der Online-Interaktion bestens vertraut waren: Gamer.
Doch nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft wird dieser Mitarbeitertypus zunehmend wichtiger werden. Durch Computerspiele können gewisse Fähigkeiten gefördert und Soft Skills entwickelt werden. Diese Soft Skills sind auf Grund der momentanen Distanz besonders wichtig, da digitale Kommunikation, Verantwortungsbewusstsein und eigenständige Zielsetzung sehr gefragt sind. Wobei nicht gesagt werden kann, dass Unternehmen sich im “War of Talents” jetzt auf alle Gamer konzentrieren sollten. Es ist notwendig beim Vorstellungsgespräch zu fragen, welches Spiel ein Kandidat spielt, denn es hängt von der Art des Spiels ab, welche Fähigkeit gefördert wird.
Gamer sind immer gefragter
Dank der Fertigkeiten, die sich Gamer beim Spielen aneignen, sind sie auf dem Arbeitsmarkt immer gefragter. So können sie einen Sinn für das Erkennen von Aufgaben entwickeln, da bei vielen Spielen neue Herausforderungen gefunden und gemeistert werden müssen, um das nächste Level zu erreichen.
Auch in der Kommunikation mit Kunden kann das Hobby hilfreich sein – und das nicht nur in der digitalen Kommunikation. Viele der Spieler tauschen sich in Online-Foren aus und wechseln dabei oft von einem Kommunikationsstil zum anderen. Hinzu kommt, dass sie mit den unterschiedlichsten Zielgruppen chatten und so ihre Anpassungsfähigkeit trainieren. Das kann im Umgang mit Kunden – und auch mit Kollegen – hilfreich sein.
Teamfähigkeit – eine der wohl wichtigsten Fähigkeiten, die Bewerber heute mitbringen müssen. Bei teambasierten Spielen muss durch Zusammenarbeit und konkrete Absprachen ein bestimmtes Ziel erreicht werden. Bei Strategiespielen, wie beispielsweise „League of Legends“, ist es außerdem wichtig, die Stärken jedes Einzelnen zu nutzen und das alles online. Das kann den Gamern vor allem in der jetzigen Situation zugutekommen – mit Menschen zusammenarbeiten, die sich an verschiedenen Orten befinden.
Strategie-, aber auch Rollenspiele, wie beispielsweise „Die Siedler von Catan“, fördern ebenfalls die kreative Problemlösung. Hier lernen die Spieler, Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, neue Wege zu finden und „anders“ zu denken. Durch komplexe Spiele kann die Problemlösung trainiert werden, was Arbeitgeber auch immer verstärkter suchen.
Gaming zur Teamförderung
Doch nicht nur Gamer als Mitarbeiter können interessant für den Arbeitgeber sein, sondern auch das Gaming. Das gemeinsame Spielen mit Kollegen kann das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken, zur Teambildung genutzt werden und die Workplace Wellness unterstützen. Sogar versteckte Stärken der Kollegen können in einem etwas lockereren Rahmen entdeckt werden. Das Gaming gut für Teams sein kann, ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Matt Parker, ein Professor an der NYU im Game Center sagt: „Spiele mit jemandem zu spielen bedeutet, in einem anderen Rahmen zu interagieren. Sie treffen eine Vereinbarung mit ihnen, diesen Raum gemeinsam zu durchqueren und Sie werden eine andere Seite von ihnen sehen, als Sie es normalerweise in einer professionellen Umgebung tun würden.“