Talentierte und motivierte Mitarbeiter in seinen Bann ziehen? Das möchten viele Arbeitgeber schaffen und sich somit als erfolgreiche Arbeitgebermarke präsentieren. Genau mit diesem Thema beschäftigt sich das Employer Branding. Denn dieses umfasst alle Maßnahmen, Prozesse und Strategien, welche sich mit der Positionierung der Attraktivität von Unternehmen nach außen befassen. Dabei präsentieren die Unternehmen jeweils ihre schmackhaften Vorteile, um potenzielle Mitarbeiter anzusprechen sowie bereits bestehenden Mitarbeitern ein positives Arbeitsumfeld zu ermöglichen und aufzuzeigen. Hierbei geht es aber nicht um falsche Versprechungen, sondern um wahre Fakten. Sollte ein Unternehmen Bewerber und Mitarbeiter täuschen, hat dies ein schlechtes Image als Arbeitgebermarke zu Folge – und damit das komplette Gegenteil der eigentlichen Intention von Employer Branding.
Warum ist Employer Branding wichtig?
Die Pflege des Employer Branding ist laut der Studie des KOFA (Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung) nachgewiesen langfristig erfolgreich. Das Auftreten als Arbeitgebermarke wird von außen wahrgenommen und sagt viel über ein Unternehmen aus. Mit der Pflege und der Anwendung von Employer Branding verbessert sich das Image, was wiederum Einfluss auf viele Zukunftsentscheidungen von Unternehmen und Arbeitnehmern hat. Sowohl die Mitarbeitergewinnung von Talenten und Bewerbern als auch die Mitarbeiterbindung von bereits angestellten Arbeitnehmern profitiert vom Employer Branding. Für neue und aktuelle Mitarbeiter wird so ersichtlich, weshalb sie an einem Unternehmen interessiert sind und was dieses für sie bietet.
Der Strategieaufbau eines guten Arbeitgeberimages
Für die optimale Analyse und Zusammenstellung von Maßnahmen und Strategien des Employer Brandings gibt es als Orientierung den sogenannten Employer Branding Funnel. Dieser ist in vier Stufen unterteilt. Die erste Stufe beschäftigt sich mit der Identifikation von den Stärken und Schwächen des Unternehmens selbst und somit dessen Nutzungsversprechen an Bewerber und Arbeitnehmer im Recruiting. Unternehmen müssen sich die Frage stellen, was kann ich den bereits bestehenden und den interessierten Arbeitnehmern anbieten und was ist noch ausbaubar. Der Fachbegriff für diesen Ablauf ist Employer Value Proposition. Demzufolge werden in dieser Stufe die Kernzielgruppe und das gewünschte Markenbild herausgefiltert.
Die zweite Stufe thematisiert den Aufbau von Kommunikationskanälen, über welche die Zielgruppe erreicht und die Arbeitgebermarke präsentiert wird. Nachdem passende Kanäle gefunden worden sind, beginnt die dritte Stufe mit der Redaktionsarbeit. Die Content-Strategie muss nun geplant werden, denn die Auswahl von passenden Kanälen allein reicht nicht aus. Steht diese Strategie, folgt die vierte Stufe: Der Start der Markenkommunikation. Werden diese vier Stufen richtig koordiniert und sorgfältig durchgeführt, sind bereits einige wesentliche Punkte für ein erfolgreiches Employer Branding erfüllt. Grundsätzliche Maßnahmen, die ein Unternehmen einhalten muss sind zum Beispiel den Mitarbeiter als Botschafter zu gewinnen und sämtliche Erfahrungen für Talente im Bewerbungsprozess so positiv wie möglich zu gestalten sowie die eigene Unternehmenskultur klar und deutlich in verschiedenen Portalen zu kommunizieren.
Ziele des Employer Branding
Damit ein Unternehmen erfolgreich ist, hilft die Strukturierung und Pflege der Wirkung eines Unternehmens als Arbeitgebermarke. Denn ohne Mitarbeiter und den Bewerberandrang, können bestimmte Prozesse in einem Unternehmen nicht so ablaufen, wie sie sollen. Um die Präsenz eines Arbeitgebers zu steigern, gibt es bestimmte Kontaktstellen, über die dieser erreichbar sein sollte und an denen das Employer Branding zum Tragen kommt. Beispiele hierfür sind unter anderem Karrieremessen, Imagebroschüren oder Stellenanzeigen. Zudem möchten Unternehmen mit ihrer Präsenz und ihrem Engagement eine höhere Arbeitgeberidentifikation erreichen und sich kulturell verbessern. Werden diese Ziele geschaffen, entsteht ein besseres Betriebsklima und der gewollte Teamgeist. Denn durch das faire und vorteilhafte Arbeitsverhältnis wird der Bund zwischen Unternehmen und Mitarbeitern gestärkt und so kann als Team agiert werden. Der Teamgeist fördert wiederum die Motivation und die Leistungsbereitschaft von Arbeitnehmern, da so mehr Spaß auf der Arbeit entsteht. Dem Mitarbeiter wird vermittelt, dass dieser von Bedeutung ist und nicht alleine dasteht. Die Chance auf eine hohe Fluktuationsrate wird somit verringert und die Produktivität gesteigert. Im besten Fall sind die eigenen Angestellten so zufrieden, dass diese das Unternehmen gegenüber anderen Personen weiterempfehlen.
Trotz vielen Gemeinsamkeiten des Employer Brandings zum Personalmarketing ist es wichtig, dieses jedoch nicht mit diesem zu verwechseln. Für eine positive Arbeitgebermarke muss das ganze Unternehmen mit ins Boot geholt werden. Das ganze Team muss gemeinsam agieren und nicht nur die Human Resources Abteilung.