Der Begriff „Kultur“ klingt zunächst für viele Gründer:innen vage. Allerdings ist der Begriff Schnitt- und Angelpunkt für erfolgreiche Start-Ups. Es ist wichtig, zu evaluieren, welche Unternehmenskultur wünschenswert und wie der derzeitige Status Quo ist. Von der Buchhaltung bis hin zum Marketing werden Gründer:innen anfangs vor einige Herausforderungen gestellt. Dabei kann es schnell passieren, dass die Unternehmenskultur, auch Corporate Culture genannt, als nebensächliches Projekt betrachtet wird. Doch: die Unternehmenskultur spiegelt nicht nur die Identität eines Unternehmens wider, sondern stellt durchaus auch einen Wettbewerbsvorteil dar.
Step by Step zur Corporate Culture
Die traditionelle US-amerikanische Bezeichnung „Hustle-Culture“ beschreibt das Phänomen des Arbeitens über die körperliche Belastungsgrenze hinaus. Vertreter:innen der „Hustle Culture“ stellen das Streben nach Geld, Reichtum und Anerkennung über ihre eigene Gesundheit. Heutzutage nehmen allerdings auch Werte wie Empathie und Vertrauen einen großen Stellenwert ein und verleihen dem Unternehmen Identität. Dagegen spiegelt sich nicht bei allen Unternehmen der Identitätswert wider. Für viele Arbeitnehmer:innen ist die Corporate Culture ein entscheidendes Auswahlkriterium geworden. Auch bei Gründer:innen geht es gerade am Anfang darum, Investor:innen zu überzeugen und talentierte Mitarbeiter:innen für das Start-Up zu gewinnen. Kurz gesagt: Unternehmen mit einer positiven Unternehmenskultur können einen höheren Gewinn erzielen. Im ersten Schritt ist es wichtig, die Werte und Normen für das Unternehmen klar zu definieren. In der Regel sind diese Grundsätze implizit schon innerhalb des Gründerteams vorhanden. Um Werte nicht nur als funkelnde Begriffe im Raum stehenzulassen, müssen sie systematisch in handfeste Kriterien zur Orientierung für Verhalten und Prozesse verwandelt werden. Generell gilt: Arbeitnehmer:innen erwarten von ihren Arbeitgeber:innen Flexibilität und Agilität, um auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen und flexible Arbeitsmodelle zu ermöglichen. Dabei sind Wertschätzung und Vertrauen sowie flache Hierarchien die die Zusammenarbeit, die Kommunikation und die Autonomie fördern, elementar.
Interne Unternehmenskultur braucht Transparenz
Eine langfristig attraktive Unternehmenskultur bedarf eines: Fürsorge. Nur wenn die gewünschte Unternehmenskultur gepflegt wird, kann sie auf Dauer bestehen. Dafür ist es wichtig, dass neue Mitarbeitende bereits bei der Einarbeitung die Unternehmenskultur verstehen und sich in sie integrieren können. Hier hat auch das Management eine wichtige Aufgabe. Denn nur ein konsistentes Führungsverhalten ermöglicht es, die angestrebte Unternehmenskultur langfristig aufrecht zu erhalten. Neben der Verantwortung von Geschäftsführenden, sorgen soziale und gemeinschaftliche Kanäle oder Räume für Mitarbeitende für den gegenseitigen Austausch. Das Ergebnis ist Transparenz in der Kommunikation und den Unternehmenstätigkeiten. So entstehen gute Chancen, die emotionale Bindung der Belegschaft zum Unternehmen und das Vertrauen in die Führung zu halten.
Die interne Unternehmenskultur ist ein Steuerrad, das immer in Bewegung ist und tagtäglich von diversen Einflüssen geformt wird. Was sie ausmacht, ist eine zielführende Steuerung und Navigation von Veränderungen. An der Stelle, an der Abweichungen aufkommen, sollten alle dazugehörigen Entscheidungsträger:innen involviert und gemeinsam ein klares Ziel mit konkreten Schritten zur Kurskorrektur vorgenommen werden. Transparenz in der Kommunikation, Konsistenz in der Umsetzung und kontinuierliches Vorleben sind hierfür elementar. Sollte die Unternehmenskultur also einmal von dem Kurs abkommen, so gibt es stets die Möglichkeit, die Richtung anzupassen. Doch wer ihr von vornherein keine Beachtung schenkt, wird im Wettbewerb mit der Konkurrenz zurückbleiben.