Vor allem kleine Unternehmen wie Startups müssen ihre interne Organisation, also die Aufgabenverteilung innerhalb des Teams, erst finden. Anders als große Traditionsunternehmen, hat ein Startup meist noch keinen festen Kundenstamm oder eine sichere Auftragslage. Dabei wächst diese häufig schneller, als neue Mitarbeiter:innen gefunden und auch eingearbeitet werden können – was also tun, um der anfallenden Auftragslage Herr zu werden und das Team gleichermaßen nicht zu überfordern? Unter Outsourcing versteht man die Auslagerung bestimmter Geschäftsbereiche zu einem anderen Unternehmen. Kein Arbeitgeber kann von Beginn an Kompetenzen in jedem Bereich aufweisen. Vor allem Gründer:innen sind in erster Linie Visionäre mit einer zündenden Idee, aber nicht immer auch Unternehmer:innen. Und da jedes Unternehmen auch wirtschaftlich denken muss um zu überleben, ist es doch naheliegend, sich die fehlenden Kompetenzen durch Hilfe von außen zu holen. Es gibt viele Möglichleiten für Unternehmen, sich Kompetenzen extern zu holen, wo sie im Unternehmen fehlen. Der wesentliche Unterschied von Outsourcing zu dem Einsatz von Freelancer:innen ist aber: Aufgabenbereiche werden ausgelagert und nicht durch den Einsatz von externen Fachkräften im eigenen Unternehmen kompensiert.
Arten von Outsourcing
Zunächst muss sich jede:r Gründer:in überlegen, welche Kompetenzen das eigene Team hat und wo es Sinn macht, Aufgaben abzugeben. Keiner kann sich so gut mit einem Unternehmen identifizieren wie die eigenen Mitarbeiter:innen – besonders für Startups spielt die Unternehmenskultur, also wofür sie stehen wollen, eine zentrale Rolle. Deshalb sollte gut überlegt sein, welche Aufgabenbereiche ein Unternehmen abgeben kann, ohne einen Teil seiner eigenen Kultur zu verlieren. Neben ganzen Unternehmensbereichen wie der IT, was unter klassisches Outsourcing fällt, können durch Outtasking auch nur bestimmte Teilbereiche eines Projektes ausgelagert werden. Weitere Möglichkeiten von Startups Aufgaben abzugeben sind:
- Out-Serving: Auslagerung des Kundensupports durch Callcenter
- Transitional Outsourcing: Auslagerung einer Abteilung im Zuge der internen Umstrukturierung
- Application Service Providing: Auslagerung von Softwarediensten an externe IT-Unternehmen
- Business Process Outsourcing: Auslagerung der Bereiche Finanzen, Recruiting oder Logistik
- Business Transformation Outsourcing: Auslagerung bei der Einführung neuer Geschäftsmodelle
- Offshore-Outsourcing: Auslagerung von Aufgabenbereichen ins Ausland
Warum es auch auf kurze Sicht Sinn macht, Arbeit abzugeben
Neben den zahlreichen verschiedenen Personalmodellen, die Startups dabei helfen können flexibel zu bleiben und sich Anforderungen neuer Aufträge anzupassen, bietet das Outsourcing gleich mehrere Vorteile. Externe Dienstleister haben in ihrem Spezialgebiet jahrelange Erfahrung und können Aufgaben effizienter und schneller erledigen, als Mitarbeiter:innen die gerade neu eingearbeitet werden. Gleichzeitig können Startups damit ihre Kosten reduzieren und das Risiko minimieren, in wirtschaftliche Schieflage zu geraten. Denn die Zusammenarbeit mit externen Unternehmen kann meist schnell und unkompliziert an die Auftragslage angepasst werden. Gerade kleine Unternehmen wie Startups sollten Outsourcing also in Betracht ziehen, wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum bis jede:r seinen Platz im eigenen Unternehmen kennt.