Unternehmen müssen sich zunehmend neu erfinden. Primär geht es darum, im Markt attraktiv zu bleiben und sich von der Masse abzusetzen, also eine eigene Markenidentität aufzubauen. Das ist einerseits essenziell, um schwarze Zahlen zu schreiben und als Unternehmen zu überleben. Doch nur, wer fähige und motivierte Mitarbeiter hat, kann das volle Markenpotenzial ausschöpfen. Arbeitnehmende werden immer anspruchsvoller, wenn es um den richtigen Arbeitgeberfit geht. Für eine zufriedenstellende Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehung ist es wichtig, dass die Interessen und Vorstellungen beider Parteien deckungsgleich, oder zumindest in vielen Punkten überschneidend sind. In Unternehmen werden diese Vorstellungen der eigenen Marke als persönlicher Purpose, also den Sinn der Marke bezeichnet. Doch was steckt hinter dem sogenannten Purpose-Hype und wie können Unternehmen und Arbeitgeber diese gelichermaßen verkörpern?
Die eigenen Interessen hinterfragen – der Schlüssel zum Erfolg?
Arbeitgebende sollten sich in erster Linie fragen, was eigentlich in ihrem Interesse liegt, anders gesagt, welchen Sinn das Unternehmen mit seiner Strategie verfolgt. Für manche ist der Nachhaltigkeitsaspekt von großer Bedeutung, der in allen Unternehmensbereichen berücksichtigt werden muss. Das beginnt bei der Planung von Marketingkampagnen und zieht sich bis in die Organisation der Betriebskantine durch. Andere legen beispielsweise besonders viel Wert auf eine Frauenquote oder den Tierschutz. Dieser übergeordnete Sinn beeinflusst die Identität einer Marke, welche wiederrum auch an die Kundschaft weitergegeben wird, welche wiederum entscheidet, ob er oder sie sich mit den Werten, die das Unternehmen vertritt, identifizieren kann.
Dabei ist das Identifikationspotenzial für Kund:innen und potenzielle Arbeitnehmende gleichermaßen wichtig. Cultural Fit bedeutet, inwiefern Arbeitgeber und Unternehmen gemeinsame Wertvorstellungen haben. Ein:e Mitarbeiter:in, der oder die privat großen Wert auf Nachhaltigkeit legt, kann diese Wertvorstellung auch nicht in der Rolle des Arbeitnehmenden ablegen. Es kann zu Konflikten zwischen den eigenen Überzeugungen und der Unternehmenskultur kommen. Deshalb ist es extrem wichtig, dass Arbeitgebende sich ihres eigenen Purpose bewusst sind und dafür stehen. Das sorgt für eine ehrliche Markenidentität und glückliche Mitarbeiter:innen.
Mit 3 Fragen ganz einfach zur Markenidentität
Bei der Suche nach der eigenen Identität sollten sich Unternehmen zunächst mit dem Kern der eigenen Marke befassen: Was wollen sie, wie sieht die ideale Arbeitnehmer:innen-Persönlichkeit aus und noch wichtiger, was soll für die Gesellschaft erreicht werden. Firmen, die einem Purpose folgen, agieren nicht nur gewinnorientiert: das Ziel ist ein höheres. Dabei setzt sich die Identität aus drei einfachen Kernfragen zusammen:
- Wofür kämpfen wir?
- Woran glauben wir?
- Was wollen wir verändern?
Damit kann jedes Unternehmen individuell festlegen, was es nach außen und innen vertreten möchte. So frei die Unternehmen in ihrer Purpose Bildung auch sind, so ernsthaft sollte diese auch vorgelebt werden. Denn was Unternehmen noch größeren Schaden, als eine unklare Markenidentität zufügt, ist gegen die eigenen Prinzipien zu verstoßen. Das lässt Marken unglaubwürdig werden und damit ihr größtes Ass im Ärmel verlieren, eben das Vertrauen der Kund:innen.